- Startseite
- /
- Landwirtschaft

Landwirtschaft
Der Japankäfer wurde 2023 erstmals im Wallis gesichtet und bedroht Landwirtschaftskulturen, Wälder und Grünflächen erheblich. Er ernährt sich von über 400 Pflanzenarten und stellt somit eine ernstzunehmende Gefahr für die Landwirtschaft und die Umwelt dar. Für die Bekämpfung dieses Insekts hat die kantonale Dienststelle für Landwirtschaft eine Reihe von Massnahmen ergriffen, die von der Sensibilisierung der Öffentlichkeit bis hin zum Aufstellen von Fallen in der Rhoneebene reichen.
Der Japankäfer (Popillia japonica Newman) ist ein ursprünglich aus Japan stammender Blatthornkäfer, der Landwirtschaftskulturen, Wälder und Grünflächen stark bedroht. Er wurde aus Norditalien eingeschleppt und 2023 erstmals im Wallis in den Gemeinden Simplon und Zwischbergen nachgewiesen. 2024 wurde er in der Rhoneebene zwischen Raron und Termen gesichtet.
Dieses Insekt ernährt sich von über 400 Pflanzenarten. Adulte Tiere verursachen erhebliche Frassschäden an Kulturen: an Blättern, Blumen und Früchten verschiedener Pflanzen, darunter Apfelbäume, Steinobstbäume und Reben. Die Larven ihrerseits ernähren sich von den Wurzeln verschiedener Gräser. Da er eine grosse Bedrohung für die Landwirtschaft und die Umwelt darstellt, gilt der Japankäfer als prioritärer Quarantäneorganismus und ist sowohl in der Schweiz als auch in der Europäischen Union melde- und bekämpfungspflichtig.
Fallennetz errichtet
Ende Mai erstellte die kantonale Dienststelle für Landwirtschaft (DLW) ein Netz aus rund 100 Lockstofffallen. Die Fallen wurden im Befallsherd Raron-Termen zur Tilgung des Insekts aufgestellt. Zudem wurden weitere Fallen in den Zonen entlang der Autobahn A9 zwischen Monthey und Leuk sowie auf der Achse des Grossen St. Bernhard aufgebaut, wo der Japankäfer zwar nicht nachgewiesen wurde, aber eine aktive Überwachung vorgenommen wird.
Seit dem 10. Juni 2025 wird in der Befallszone Simplon-Zwischbergen ein neues Fallennetz errichtet. Dieses Netz besteht aus 40 Lockstofffallen und 17 Moskitonetzen mit einer lang anhaltenden Insektizid-Imprägnierung (Long-Lasting Insecticidal Nets – LLINs), die zwischen dem Simplonpass, dem Zoll in Gondo und dem Zwischbergental verteilt sind.
Parallel dazu nimmt die DLW an Fallenversuchen von Agroscope Changins teil. Diese Versuche sollen die Wirksamkeit von LLINs bei der Tilgung von Japankäferpopulationen beurteilen, aber auch verschiedene Arten von Fallen für den Massenfang testen. Darüber hinaus führt Agroscope Cadenazzo einen weiteren Versuch in der Rhoneebene durch, um zu beurteilen, inwieweit die natürlichen Gegebenheiten und die Topografie der Orte zur Ansiedlung von Japankäferpopulationen beitragen.
Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit
Zusätzlich zu den Fallen und Versuchen hat die DLW eine Informationskampagne für alle Unternehmen (Landwirtschaft, Baugewerbe, Gärtnereien usw.) lanciert, die aufgrund ihrer Tätigkeit in Befallszonen handeln müssen. Plakate für die Öffentlichkeit wurden auch an den Raststätten der Autobahn A9, auf der Simplonachse sowie in den Grünabfallsammelgebieten der betroffenen Gemeinden aufgehängt.
Die DLW erinnert daran, dass die Japankäfer nun zu schlüpfen beginnen und dass alle, die einen verdächtigen Käfer sichten, verpflichtet sind, ihn mithilfe des Formulars unter: www.vs.ch/de/web/sca/annonces-de-cas-suspects zu melden.
Alle wichtigen Informationen über dieses Insekt sind unter: www.vs.ch/web/sca/scarabée-japonais zu finden.
Um eine versehentliche Verschleppung des Japankäfers zu verhindern, wird die Bevölkerung, die nach Norditalien, ins Tessin sowie in die Regionen Kloten und Basel reist, zu besonderer Wachsamkeit aufgerufen.